Am sechsten Spieltag trafen wir im zweiten Lokalderby auf die Schachfreunde aus Ergste. Da leider keine Verlegung in die Zeit vor Ostern möglich war, mussten wir aufgrund der Abiturvorbereitungen zwei Bretter frei lassen… Und das im entscheidenden Spiel der Saison, in dem es um die letzten Chancen im Antiabstiegskampf (Dank an MK für diese Wortschöpfung) ging!

Und so spielten die Senioren mutig auf und erhöhten schnell auf 3:0, weil Jona die Gefahren der Eröffnungsschlacht unterschätzte. Als Fabian, der mit Weiß druckvoll spielte, eine Springergabel übersah stand es bereits 0:4. Entschieden war damit der Kampf jedoch noch nicht, denn auch der turniererfahrene Gegner von Philip beging denselben Anfängerfehler wie Fabian und verlor die entscheidende Qualität. Auch Julian presste von Beginn an der fünften Reihe und versuchte ein Loch in die gegnerische Verteidigung zu reißen, während Felix im Endspiel umsichtig agierte und nach der berühmten zweiten Schwäche Ausschau hielt. Nur Flo stand zu diesem Punkt bedenklich unklar, sodass Julian seinem Gegner Remis bot, was dieser dankend annahm. Damit gelang den SF der Ausgleich in der städtischen Derbybilanz und der vermutlich sichere Klassenerhalt. Verständlich, dass diese dann zum Kiosk liefen, sich dort versorgten und ihrem Ruf gerecht wurden. Verstärkt durch Kollegen der ersten Mannschaft wurde die Veranstaltung der Hirnakrobatik schnell sehr gesellig, weshalb unsere Jugendlichen dann doch lieber nach Hause gingen… Und dabei verpassten, wie Felix und Flo ihre Endspiele in einen Sieg verwandelten.

Dabei ließ sich insbesondere Flo nicht aus der Ruhe bringen als der Ergster Teamgeist rein rief, dass der Kampf doch entschieden sei und man Remis machen könnte. Flos Antwort auf die Frage seines Gegners nach der aktuellen DWZ brachte einen Verbandsligaspieler dazu, darauf zu verweisen, dass Flo sofort ein Remis geschenkt bekäme, wenn er eine wesentlich höhere Zahl als die tatsächliche genannt hätte. Ein schachlich unqualifizierter Kommentar angesichts der Stellung, die zu diesem Zeitpunkt auf dem Brett stand.

Dass der ganze Vergleich aber eine merkwürdige, emotionale Komponente besaß, zeigte sich schlussendlich auch am Spitzenbrett. Nachdem Philip ein Remisangebot nach wenigen Zügen abgelehnt hatte, seinem Gegner der Fehler unterlief, bot unser Brett 1 in klarer Gewinnstellung unverständlicherweise Remis. 3:5! Abgestiegen!!

Obwohl der Auftritt der SF zeigte, dass es nicht nur auf den Brettern um alles zu gehen schien, so machte diese Partie deutlich, dass es an diesem Nachmittag auch irgendwie um nichts ging.

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