Timo und Oliver dürfen sich stolz als Meister der U10 und U14 in Südwestfalen feiern lassen.
In einem durch die Schachjugend Südwestfalen und den Gastgebern vom Märkischen Springer Halver-Schalksmühle gut organisierten Turnier wurden fünf enge Runden um die Titel und die begehrten Qualifikationsplätze zur NRW-Meisterschaft ausgespielt. Unsere Schwerter w
ollten den Tag nutzen um ihre Saison im Einzel ordentlich zu beenden, denn nach der Setzliste wären sie allenfalls als Geheimtipp auf ein Weiterkommen gehandelt worden. Oliver startete von Rang 5, Jonas H. von 6. Lediglich Timo und Fabian starteten von 4 und 2, jedoch wurden die Spiele gegen die direkten Konkurrenten bisher noch nie gewonnen, sodass der Setzlistenrang nur eingeschränkt etwas aussagt.
Dass jedoch die Minusgrade für den heutigen Tag draußen bleiben mussten, wurde allen Beteiligten schon in der zweiten Runde klar. In dieser wurden in der U14 fast alle Partien Remis gegeben, was auf ein Teilnehmerfeld schließen lässt, in dem nur Nuancen entscheiden. Auch Oliver spielte Remis gegen den späteren Zweiten Eric Wortmann aus Plettenberg. In der dritten Runde willigte Oliver gegen den späteren Dritten Felix Link aus Herdorf in ein weiteres Remis ein und blieb in Tuchfühlung zur Tabellenspitze, da an dieser sich keiner der Favoriten entscheident absetzen konnte. In der vierten Runde bekam er ein vermeintlich leichtes Los, gewann seine Partie und erkämpfte sich somit ein echtes Endspiel um die Qualifikationsplätze. Leider ging es gegen den haushohen Favoriten Lukas van Bargen aus Iserlohn, der 600 Stärkepunkte höher eingestuft ist und es sich trotz eines gebrochenen Armes nicht nehmen ließ, das Feld anzuführen. Doch Oliver spielte ein herausragende Partie. Tauschte im richtigen Moment die Damen, bot ein Figurenopfer an, was Lukas aufgrund der gefährlichen Freibauern aber ablehnte, entschied sich dann nicht einfach eine Qualität zu gewinnen, sondern aktivierte seinen Turm, um den letzten Verteidiger im weißen Lager zu bezwingen.
Der Iserlohner gab auf und die Überraschung war gelungen. Oliver fährt zur NRW-Meisterschaft und wird auch noch Verbandsmeister, da die Verfolger wieder nur Remis spielten. Ein strategisch errungener Titel!
In der U12 hatte Jonas nicht so viel Glück wie noch im Bezirk, allerdings wurde das Turnier auch dominiert vom gastgebenden Verein rund um ihren Spitzenspieler Niklas Kölz, denn am Ende belegten diese die ersten vier Plätze. Jonas aggressiver Spielstil zahlte sich an diesem Tag nicht aus. Zu abgebrüht war die Konkurrenz und ihr gelang es immer wieder einen Konterangriff zu starten, dem Jonas nichts entgegen zu setzen hatte. Aber mit zwei Punkten, im Angesicht der Dominanz des Märkischen Springers aus Halver-Schalksmühle, ist der achte Platz hinter einigen gescheiterten Favoriten auf das Treppchen doch ein gutes Ergebnis.
Aus Schwerter Sicht dramatisch musste es wieder in der U10 werden. Hatten schon im Bezirk die Vereinsduelle am Ende den Titelverlust bedeutet, so zeichnete sich ähnliches erneut ab. Nach zwei Runden hatten Timo und Fabian beide zwei Punkte verbucht und es kam zu den bezirksinternen Duellen mit dem Titelverteidiger Damian von der SG Ennepe und den Biermann-Brüdern Lenhard und Florian vom TuS Ende. Der gegenseitige Respekt war riesengroß, sodass Fabian in Runde drei und vier erst mit Lenhard und dann mit Florian remisierte. Timo war an diesem Tag aber von der Glücksgöttin gesegnet, denn sein Umgang mit der Dame sorgte für einige Überraschung. In der dritten Runde setzte sie den Titelverteidiger kurz nach der Eröffnung im Stile des frühen 17. Jahrhunderts matt, in der vierten Runde eilte sie gegen Lenhard zur Hilfe, indem sie ein remisrettendes Dauerschach erzwang.
Und so kam es in der finalen Runden zum Aufeinandertreffen der Schwerter. Würde Fabian siegen, dann gäbe es Stichkämpfe zwischen den Herdeckern und den Schwertern, würde die Partie Remis ausgehen, so könnte es sein, dass die beiden durchgereicht würden. Mit einem Sieg von Timo wäre dieser sicher durch, und Fabian würde auf Rang vier zurückfallen.
Ein früher Damentausch nahm den Glücksfaktor und Fabian spielte mit Schwarz auf Angriff. Doch eine ungenaue Turmverdopplung nutzte Timo aus, um sich zu befreien. Er eroberte Bauer um Bauer, lehnte das Remisangebot ab, und gewann schlussendlich die Südwesftfalenmeisterschaft. Zwar mit Glück, doch dies -so lehrt es der Fußball- kann man sich ja erarbeiten, was Timo durch seine konzentrierte und hochmotivierte Leistung auch tat.
Für Oliver und Timo sind damit die Osterferien verplant und wir dürfen gespannt sein, wie sich die beiden als Zugpferde in den Mannschaftsmeisterschaften Ende Februar präsentieren.